Mönchengladbach-Manager Eberl: „Abgerechnet wird erst am Schluss“


Aktuell erlebt Borussia Mönchengladbach eine durchaus erfolgreiche Zeit. In der Europa League und im DFB-Pokal hat die Elf vom Niederrhein überwintern können. In der Fußball-Bundesliga rangiert das Team von Coach Lucien Favre mit 27 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz. Im Fußballjahr 2015 scheint die Perspektive für die Gladbacher durchaus vielversprechend zu sein. Im Gespräch mit der Vereinshomepage „www.borussia.de“ hat sich Eberl über die zukünftige Rückrunde umfassend geäußert.

Eberl hofft auf Lerneffekt

So wusste Eberl etwa zu berichten: „Ich hoffe, dass die Mannschaft ihre gute Entwicklung fortsetzt und den Eindruck aus der Hinrunde nach der Winterpause bestätigen kann. In der vergangenen Saison waren wir Dritter zu diesem Zeitpunkt und haben damit große Erwartungen geschürt. Dann haben wir es aber leider nicht geschafft, an diese Serie in der Rückrunde anzuknüpfen. Wir haben mit dem sechsten Tabellenplatz zwar am Ende der Saison ein sehr gutes Ergebnis erzielt, aber zunächst sieben Spiele in Folge nicht gewonnen. Ich hoffe, dass die Jungs daraus gelernt haben und jetzt einen Schritt weiter sind. Die vier Niederlagen, die wir im Laufe der Hinrunde kassiert haben, haben gezeigt, dass man in dieser extrem ausgeglichenen Bundesliga nicht nachlassen darf. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, abgerechnet wird aber erst am Schluss im Mai.“

„Immer 100 Prozent geben“

Zugleich hat Eberl auch verraten können, mit welchen Mitteln der Qualifaktionsplatz für die Champions League auch in der anstehenden Rückrunde gehalten werden soll. So zeigt er großen Respekt vor der Aufgabe: „Man muss sich einfach der Tatsache bewusst sein, dass man in der Bundesliga in jedem Spiel 100 Prozent bringen muss, um zu punkten. Wenn man die Ergebnisse der Hinrunde einmal Revue passieren lässt, dann sieht man immer wieder Resultate, mit denen man zuvor nicht gerechnet hat. In Borussia Dortmund steckt eine Mannschaft im Tabellenkeller, die man in der Spitzengruppe erwartet hätte. Auch der Hamburger SV oder der VfB Stuttgart wurden von vielen als Kandidat für die obere Tabellenhälfte eingeschätzt. Diese Ausgeglichenheit macht die Bundesliga so spannend, und das wird in der Rückrunde nicht anders sein. Wenn wir mit dem Gefühl in die Pause gehen, dass wir wissen, was wir können, aber auch wissen, was wir in jedem Spiel bringen müssen, bin ich optimistisch was die Rückrunde angeht.“

Vorfreude auf den FC Sevilla

Große Vorfreude herrscht im Lager der Westdeutschen auf die folgende KO-Runde in der UEFA Europa League, wenn das Sechzehntelfinale gegen den FC Sevilla auf dem Programm steht. Über die Zielsetzung in diesem prestigeträchtigen Wettbewerb hat der ehemalige Bundesliga-Profi folgendes verraten können: „Auch da hoffe ich, dass die Mannschaft in ihrer Entwicklung schon einen Schritt weiter ist als vor zwei Jahren, als wir zuletzt im Sechzehntelfinale der Europa League standen. Wir haben schon damals eine gute Rolle gespielt, sind dann aber leider gegen Lazio Rom ausgeschieden. Ich glaube, dass die Mannschaft einen Lernprozess durchlaufen hat. Wir sind in dieser Spielzeit im Europapokal bislang sehr stabil und souverän aufgetreten. Zudem haben wir uns auch durch das sogenannte Endspiel im letzten Gruppenspiel gegen den FC Zürich nicht verunsichern lassen, letztlich 3:0 gewonnen und sind ungeschlagen als Gruppenerster in die K.o.-Runde eingezogen. Im FC Sevilla erwartet uns jetzt eine große Herausforderung, die wir aber selbstbewusst annehmen.“

Andere öffentliche Wahrnehmung

Im Mai 2011 noch stand die Borussia am Abgrund der Fußball-Bundesliga. Erst in zwei äußerst engen Relegationsspielen qualifizierte man sich gegen den VfL Bochum 1846 für ein weiteres Jahr Bundesliga. Mittlerweile hat man sich zweimal für den Europapokal qualifizieren können. In der Spitze der ersten Bundesliga hat man sich etablieren können. Eberl hat dies nicht ohne Stolz anerkennen können, wenn er sagt: „Die öffentliche Wahrnehmung von Borussia ist heute sicherlich grundlegend anders als noch vor drei, vier Jahren. Damit müssen wir umgehen. Wir haben uns in den vergangenen Jahren gut entwickelt und müssen damit leben, dass andere versuchen, uns diese Favoritenrolle aufzuzwängen. Wir werden den Blick für die Realität aber nicht verlieren und werden unseren Weg konsequent weitergehen.“

Leistungsträger im Fokus

Natürlich ist die Gefahr existent, dass eine solch starke Entwicklung auch von der Konkurrenz aufmerksam verfolgt wird. Im Jahr 2012 war dies exemplarisch, als mit Reus, Dante und Neustädter gleich drei Leistungsträger den Verein verlassen haben. Diese Gefahr hat auch Max Eberl so erkennen können: „Wenn man so erfolgreich ist wie wir, wird einem zwangsläufig eine größere Aufmerksamkeit zuteil. Unsere Spieler werden anders wahrgenommen, zu ihren Nationalmannschaften eingeladen und dadurch natürlich auch für andere Vereine interessant. Das ist aber ein Knoten, der nicht zu durchschlagen sein wird. Ich denke aber, dass wir uns auch in dieser Hinsicht als Verein weiterentwickelt haben. Nach der Saison 2011/12, in der wir Vierter geworden sind, haben uns in Marco Reus, Dante und Roman Neustädter gleich drei Leistungsträger verlassen. Nach der vergangenen Spielzeit, in der wir uns wieder für Europa qualifiziert haben, haben wir in Marc-André ter Stegen „nur“ einen Stammspieler zum FC Barcelona ziehen lassen müssen. Solche Transfers können auch zukünftig immer wieder passieren - das müssen wir akzeptieren. Wichtig für uns ist und bleibt aber, dass wir diese Transfereinnahmen in unsere Mannschaft reinvestieren. Das haben wir uns durch den Erfolg in den vergangenen Jahren erarbeitet. Diesen Vorteil wollen wir in Zukunft weiter ausbauen und uns Schritt für Schritt weiterentwickeln.“

Transfermarkt: Eberl will nichts ausschließen

Der aktuelle Kader des Vereins aus dem Borussia-Park ist qualitativ und quantitativ sehr ansprechend bestückt. Auch deshalb sieht der Manager keinerlei Notwendigkeit, um in der Winterpause auf dem Transfermarkt noch einmal aktiv zu werden. Allerdings möchte er sich eine Restchance noch offen lassen, wie er betont: „Nach aktuellem Stand kann ich diese Frage verneinen, ausschließen möchte ich es aber nicht. Möglicherweise kommt noch ein Spieler auf den Markt, von dem wir so überzeugt sind, dass wir nochmal tätig werden. Die finanziellen Grundlagen haben wir dafür in den vergangenen Jahren geschaffen. Wir könnten also reagieren, falls sich eine attraktive Möglichkeit ergibt.“

„In allen Wettbewerben möglichst lange eine gute Rolle spielen“

Die wichtige, zweite Serie der Saison 2014/15 beginnt bald mit dem ersten Bundesligaspiel. Eberl bringt klar zum Ausdruck, dass er über die Spielzeit noch nicht klar philosophieren möchte. Vielmehr hofft er darauf, dass sein Team das Potential auch auf dem Spielfeld abrufen kann: „Es ist schwierig, so weit nach vorne zu schauen. Ich hoffe einfach, dass wir in allen drei Wettbewerben möglichst lange eine gute Rolle spielen. Wenn unsere Mannschaft in jedem Spiel ihr Potenzial auf den Platz bringt, werden wir eine erfolgreiche Saison erleben. Wie erfolgreich das am Ende sein wird, kann ich aber jetzt noch nicht sagen,“ so der 41-Jährige.

Quelle: borussia.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Borussia Mönchengladbach, Max Eberl, Lucien Favre, Bundesliga
Datum: 07.01.2015 13:24 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-moenchengladbach-manager-eberl--%84abgerechnet-wird-erst-am-schluss%93-18037.html


Kommentare

Die Kommentar-Funktion wird momentan überarbeitet und ist in Kürze wieder verfügbar!

Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 3-liga.com wieder.



Diese 3. Liga News könnten Sie ebenfalls interessieren


Demnächst bekommen Sie die News auch als Homepagetool für Ihre eigene Webseite.
Sie möchten auch News für 3-liga.com schreiben? Dann werden Sie Fan-News-Schreiber. Mehr Informationen dazu bekommen Sie hier.